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Achtung: Kann Spuren von Humor enthalten

Clown Aktuell

11.01.2023 | Über Tamala

40 Jahre Tamala  Wer an Clowns denkt, denkt meist an den bunten Spaßmacher aus dem Zirkus. Das alte Bild des Dummen August – bunt geschminkt und mit großen Schuhen – der durch seine Einfältigkeit das Publikum zum Lachen...
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11.01.2023 | Clowns, Methoden

Clowns sind Artisten/Artistinnen, die durch Scherze, Gesetze der Komik, artistische und musikalische Einlagen sowie Spielszenen das Publikum zum Lachen bringen. Sie arbeiten vorwiegend im Zirkus bzw. Theater, in Fernsehshows...
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11.01.2023 | Über Tamala, Veranstaltungen

Das Jahr 2023 ist etwas Besonderes für uns: 40 Jahre gibt es uns und immer sind wir als Team und Community leidenschaftlich neugierig auf die Figur Clown und seine Bedeutung für unsere Gesellschaft. Unser Jubiläum wird am 13. Mai...
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11.01.2023 | Veranstaltungen

In Kooperation mit unserem langjährigen Partner, dem katholischen Bildungswerk Reutlingen, finden die 1. Reutlinger Clown- und Humortage vom 06.10. bis 08.10.2023 statt. Im Rahmen der Humortage findet ein Vortrag und Gespräch...
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Mittwoch, 11. Januar 2023 | Über Tamala

Der Clown als Beruf und Berufung

40 Jahre Tamala 

Wer an Clowns denkt, denkt meist an den bunten Spaßmacher aus dem Zirkus. Das alte Bild des Dummen August – bunt geschminkt und mit großen Schuhen – der durch seine Einfältigkeit das Publikum zum Lachen brachte. Dieses Bild und vor allem die Rolle der Clowns in der Gesellschaft haben sich in den letzten Jahren radikal gewandelt. Jenny Karpawitz und Udo Berenbrinker – Gründer und Leiter des Tamala-Centers – Zentrum für Clown, Humor und Kommunikation – haben dazu erheblich beigetragen. Die „Pioniere und Begründer der modernen Clowns- und Humorbewegung in Europa“ (St. Galler Tageblatt) berichten von ihrer über 40ig-jährigen Entwicklung und darüber, was ihren Erfolg ausmacht.

Wie alles anfing

„Oft werden wir gefragt, was uns vor 40 Jahren so sehr faszinierte an der Figur des Clowns, dass diese für uns Beruf und Berufung wurde. Was uns so sehr faszinierte, diesen Weg gemeinsam zu gehen und eine Schauspielmethodik für Clowns zu entwickeln? War es die Kraft, die im Scheitern liegt, im Loslassen können? Der Clown oder der Narr, der diesen Weg konsequent und mit Lust geht, vermittelt schließlich diese andere Sichtweise der Befreiung vom ungesunden Perfektionismus. Oder war es die Suche nach einem authentischen Ausdruck – voller Freude im Kontakt mit sich selbst und dem Außen? Vielleicht war es auch der Wunsch, die Lebendigkeit und Unbeschwertheit „hinüberzuretten“ in die Welt der funktionierenden Normalität. Eine Lebendigkeit, die nicht Halt macht vor den Tabus und Normen.                                                                                                    Sicher ist all dies Grundlage für unsere Entwicklung als Clown-Duo und für unsere Forschungen im Bereich Clown-Lehrmethode gewesen. Sicher ist auch, dass wir mit dem Übermut zweier jung gebliebener Erwachsener nach neuem Ausdruck suchten. Der Clown wurde für uns vor allem ein Symbol für den Aufbruch in eine neue Menschlichkeit und einen humorvollen Lebensstil.

In unseren Herzen waren Clown, Clownin, Lachen und Freude. In der Welt da draußen entstanden viele Fragen: wie wird Mann/Frau zum Clown, was steckt dahinter und ist es möglich, die Fähigkeit zu dieser ansteckenden Freude zu erlernen?

Gründung der ersten deutschen Clownschule

Lange bevor wir etwas von Humorkongressen oder Klinik-Clowns wussten, tingelten wir als Clown-Duo („Albatros Theater„) durch die Lande und leiteten seit 1980 Clownseminare in Deutschland, Italien und Süd-Frankreich. Vieles, was wir heute in der Clownschule vermitteln, entstand autodidaktisch. Clowns-Sein war Anfang der 80er Jahre kein Beruf, schon gar nicht, um in Theater und Film oder anderen gesellschaftlichen Institutionen anerkannt zu werden. Niemand kümmerte sich um diese Figur, nicht die Forschung, nicht die Schauspielausbildung – er war einfach ein Jahrmarktspieler. Seit der Nazi-Zeit war der Clown-Beruf degradiert worden und alle Ausbildungsschulen verboten. Wir lernten mit und durch unser Publikum. Schließlich gründeten wir 1983– damals in Norddeutschland bei Oldenburg - unter dem Namen Albatros - Studio für experimentelles und freies Clowntheater die erste Clownschule im deutschsprachigen Raum. Anfangs waren die ersten Fortbildungen auf ein halbes Jahr beschränkt. Erst allmählich erweiterten wir die Ausbildung auf drei Jahre.

Bis heute – und dies wird uns in den letzten Jahren immer klarer - unterscheiden wir in unseren Seminaren, Trainings und Auftritten zwischen der Rolle des Clowns in der Gesellschaft (Profi-Clown) und dem persönlichen Anteil (Archetyp). Die Rolle des Clowns als Proficlown auf der Bühne, im Management oder medizinisch-therapeutischen Einrichtungen bedeutet neben einer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit sich selbst, auch ein jahrelanges Lernen wie an anderen Schauspielschulen, um das Metier Clown zu beherrschen. Vielleicht war auch dies vor über 40 Jahren in Deutschland ein ungewöhnlicher Ansatz: die Forderung an die Clowns, sich um eine qualifizierte Ausbildung zu kümmern. Nur so sahen wir die Chance, der Rolle der Clowns wieder die gesellschaftliche Bedeutung zu geben, die sie in den alten Kulturen hatte. Nicht mehr nur der Spaßmacher für Kinder zu sein, sondern auch der Changemanager oder der clowneske Berater der „Obrigkeit“. Provokant? Sicher!

Clowns oder Narren hatten seit jeher die Aufgabe Altes, Normen oder Tabus zu hinterfragen und durch ihre Unbeschwertheit und direkte Freude zum Lachen zu bringen, um so die Vorstellung jedes Einzelnen und der Gesellschaft flexibel zu halten.