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Achtung: Kann Spuren von Humor enthalten

Clown Aktuell

13.06.2022 | Clowns

Der Clown ist eine archetypische Figur, die über Jahrhunderte hinweg verschiedene Stilrichtungen entwickelt hat. Ob Charlie Chaplin, Grock oder Jango Edwards, jeder hat seine Vorlieben oder Vorbilder. In jedem von uns steckt...
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Montag, 13. Juni 2022 | Clowns

Clown Charaktere mit Udo Berenbrinker - Sommerakademie 2022

Der Clown ist eine archetypische Figur, die über Jahrhunderte hinweg verschiedene Stilrichtungen entwickelt hat. Ob Charlie Chaplin, Grock oder Jango Edwards, jeder hat seine Vorlieben oder Vorbilder. In jedem von uns steckt solch ein Clown, der nur geweckt werden will. Vom großen tollpatschigen Clown über den respektlosen Fool bis hin zum zarten, poetischen, fast schüchternen Pierrot. Jede Figur und jeder Charakter hat seine eigene Bewegung, seine eigenen Gefühle und seine ihm eigene Spielweise. Die Figuren und Charaktere werden im Clown-Workshop von innen heraus entwickelt, so dass die Teilnehmer die innere Dimension der Charaktere erfahren und mit dem eigenen kreativen Potential füllen können.

In diesem Clown-Workshop werden Bewegungsstrukturen, Stimme und mimischer Ausdruck jedes einzelnen Charakters erlernt und die Teilnehmenden erhalten ein Handwerkszeug für die eigene Entwicklung einer Clown-Figur. Wir arbeiten mit folgenden Figuren:

Arlecchino

Der Harlekin, abgeleitet vom italienischen Arlecchino, das wiederum auf die altfranzösischen Wörter (h)arlekin, (h)erlekin, (h)ellequin, harlequin und ähnliche aus dem 12. Jahrhundert zurückgeht, ist eine Bühnenfigur, die als jahrhundertealtes und europaweites Phänomen zu betrachten ist. Sie wird mit der Commedia dell’arte der Renaissance, der Commedia Italiana und anderen Ausprägungen des „Comödien-Stils“ (nach Gerda Baumbach) in Verbindung gebracht. In der Regel wird er als charmante und naive Dienerfigur gespielt, mit „gespielten Gefühlen eines frechen Kindes“. Schauspieler entwickeln eine leichte körperliche Spielweise. Anfänglich nur mit der Maske der Commedia dell´arte, danach sehr körperlich und mit klarer Mimik.

Pierrot

Die Figur des Pierrots entstammt der commedia dell’arte des 15. und 16. Jahrhunderts. Er war zunächst bösartig und intrigant, eine eher verstörende Lachfigur. Erst eine neue Fassung der Figur, die der französische Pantomime und Schauspieler Jean-Gaspard Deburau in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Paris verkörperte, gab dem Pierrot der Jetzt-Zeit sein Gesicht: Er ist oft ein romantischer und empfindsamer Einzelgänger, sympathisch und bemitleidenswert, für Liebhaberrollen geeignet.

Eine nachgerade klassische Ausarbeitung dieser Figur gab Jean-Louis Barrault in Les Enfants du Paradis (Frankreich 1945, Marcel Carné) – unter Deburaus Bühnennamen Baptiste Deburau, melancholisch, weiß geschminkt, in weiße wallende Gewänder gehüllt. (aus Filmlexikon Uni Kiel). Die bekannteste Verkörperung im Film war Buster Keaton und im Theater wie im Film der französische Pantomime J. L. Barrault (Kinder des Olymp). Der Pierrot wird immer mit fließenden tänzerischen Bewegungen gespielt und einer Neutral-Maske als Gesicht. Seine Freude und Traurigkeit drückt er oder sie nur über den Körper aus. Die weibliche Figur heißt Pierrette.

> Video von Clown Pic als Pirrot

Fool

Der Fool ist die emotionalste und direkteste Figur im Theater und auf den Showbühnen. Sein bekanntester Vertreter ist der amerikanische Clown Jango Edwards. Der Fool oder die Foolin (bekannteste ist Kati Duck und Laura Hearts beide aus den USA) wird immer mit voller Energie gespielt und sehr unverschämt. Der spanische Schauspieler und Entertainer Leo Bassi hat die Figur zu einer provozierenden Figur im Fernsehen und auf den internationalen Theaterbühnen entwickelt. Fools lieben die Übertreibung und sind nie traurig. Sie wollen durch ihre Aktionen etwas bewirken.

> Video von Jango Edwards als Fool

Buffoon

Bouffoon (Englisch ursprünglich aus dem Französischen: "farceur", "comique", "donovan", "robert", "jester") ist ein moderner französischer Theaterbegriff, der in den frühen 1960-er Jahren von Jacques Lecoq an seiner L'École Internationale de Théâtre Jacques Lecoq in Paris neu geprägt wurde, um einen bestimmten Stil der Performance-Arbeit zu beschreiben, der einen Schwerpunkt in der Kunst des Spotts hat. Er wird oft als Gnom dargestellt und ist deshalb übertrieben dick oder dünn bis unförmig. Dennoch hat die Figur eine hohe körperliche Beweglichkeit, die sich oft zu einem Tanz entwickelt. Die bekanntesten Lehrer waren und sind Philipp Gaulier in Paris und London, Lecoq in Paris bzw. Dimitri in der Schweiz.

Moderner Clown

Der Moderne Clown spielt in der Regel ohne die rote Nase und ohne jegliche Schminke. Er drückt alles mit dem Körper aus, aber nie mit akrobatischen Einlagen. Sein Stilmittel ist Slapstick. Die Vertreter dieser Richtung lehnen Schauspielarbeit ab und stellen nur die Frage „Was bist Du – was ist Dein Charakter – was ist an Dir komisch“ und daraus gestalte deine Figur und deine Geschichten. Die modernen Clowns arbeiten immer mit Überraschungen. Die bekanntesten Vertreter sind: Peter Shub, Jeff Hess, David Shiner und fast alle Clowns vom Cirque du Soleil.

> Video von Peter Shub als Moderner Clown

Russischer Clown

Die russischen Clowns, insbesonders die Vertreter der Moskauer Zirkusschule bzw. der Clown- und Theaterschule in Kiew sind die am besten ausgebildeten Clowns der Welt. Sie kombinieren das tänzerische und akrobatische mit der amerikanische Schauspielmethode von Lee Strasberg und den Theatertechniken des russischen Schauspielers und Lehrers Stanislawski. Russische Clowns haben eine sehr poetische Spielweise, verbunden mit Emotionen (Emotionaler Humor). Seine bekanntesten Vertreter sind Oleg Popow, Eddy Neumann, Antoschka und Slava Polunin.

> Video von Eddy Neumann als Russischer Clown

Leitung des Kurses Udo Berenbrinker

Udo Berenbrinker ist Schauspieler, Clown, Theaterwissenschaftler und seit bald 40 Jahren international arbeitender Schauspiellehrer und Humortrainer für Teams und Führungskräfte. Zusammen mit Jenny Karpawitz hat er 1983 die erste deutsche Clown Schule Tamala gegründet. Udo Berenbrinker hat Theaterwissenschaft und Pädagogik studiert. Seine Schauspielausbildung erhielt er an der bekannten Münchner Schauspielschule von 1974-1979. Danach arbeitet er jahrelang als Schauspieler bei den Münchner Kammerspielen und für Film- und Fernsehen. Bei einer Auszeit in Sizilien begegnete er den reisenden Schauspieltruppen in Sizilien und Süditalien und seine Suche nach einem authentischen Spiel führte ihn zu den Lehrern des Grotowski Ensemble in München und Wien. Danach arbeitet er einige Jahre beim Freien Theater München - ein Forschungstheater nach den Methoden Grotowski. In München begegnete er dann Jango Edwards und wurde in seine Fool School in Amsterdam aufgenommen und zum Clown ausgebildet. Gleichzeitig besuchte er das viermonatigen Strasberg-Trainings-Programm in Nancy unter der Leitung von Augusto Fernandez und Peter Fischer. Zusammen mit Bruno Ganz und weiteren internationalen Schauspielern erlernte er die für Europa noch so unbekannte „Method Acting“ für Film, Bühne und als Trainer.

Seit 1979 ist er als Freier Schauspieler mit Soloprogrammen, in der Compagnie von F. J. Bogner und mit Johannes Gallis erfolgreichem Stück Amanda unterwegs. 1980 gründete er mit Jenny Karpawitz das Albatros Theater, mit dem sie erfolgreich durch ganz Deutschland, Italien und Portugal tingelten. Ihr erfolgreichstes Stück ist „Eimer und Bürste“, dass sie nach der Premiere in der Hamburger Kampnagelfabrik fast über 1500-mal in ganz Deutschland, der Schweiz und Italien gespielt haben.

Über den Workshop:

  • Erlernen und Entwickeln verschiedener Clowncharaktere 
  • Entwicklung eines eigenen Clowntypus
  • Mimischer und stimmlicher Ausdruck
  • Regeln der Komik
  • Szenische Gestaltung mit Gegensatzpaaren
  • Körperübungen zur Beweglichkeit und Präsenz

 

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